Wenn die Beziehung schwankt

„Spannung belebt eine Beziehung,
Spannungen belasten sie.“
(Ernst Reinhardt · *1932)

Partner sind sich oft nicht bewusst, mit welch unterschiedlichem „Gepäck“ sie in die Beziehung gestartet sind. Das gilt sowohl für die vergangene Prägung (Elternhaus, eigene Werte, Kultur) als auch für die Erwartungen an den /die Partner/in und die gemeinsame Zukunft (Partnerwahl, Rollenverständnis, Anspruch an die Beziehung).

Wenn eine Beziehung die „Realitätsphase“ erreicht, stört auf einmal genau das, was man am Partner oder an der Partnerin anfangs so geschätzt hat, auf einmal erlebt man diese/n in einem anderen Licht. Defizite werden sichtbar, Kinder und Karrieren bringen zusätzliche Belastungen – Zweisamkeit bleibt auf der Strecke.

Frust, Verunsicherung und Angst suchen schnell die Schuld beim anderen, es kommt zu Missverständnissen und Streit, weil auf unterschiedlichen Ebenen kommuniziert wird: „Du willst mich einfach nicht verstehen.“ Fehlt dann noch eine einvernehmliche Streitkultur, ist die Situation schnell so verworren, dass als einziger Ausweg nur die Trennung gesehen werden kann.

Die Veranstaltung möchte gemeinsam mit den Teilnehmern Hintergründe und Zusammen-hänge eines „Beziehungs-Systems “ deutlich machen. So können Konflikte zukünftig eher als „normales Ereignis“ verstanden werden, das die gemeinsame Basis nicht infrage stellt.
Zwar stammen die diskutierten Beispiele in erster Linie aus dem „Fundus“ einer Paar-beziehung, die einzelnen Bausteine gelten aber im Grunde für jede Art der Beziehung: Zwischen Arbeitskollegen, Familienmitgliedern und Freundschaften.